Stellungnahme von der Gemeinderatssitzung vom 27.03.2023

2023-04-07

Lëtzebuergesch



Im Namen der LSAP Fraktion begrüßte Rätin Bettina Ballmann die mehrjährige Umwelt-Strategie im Kader des Naturpaktes, um den Natur- und Wasserschutz voranzubringen und mit konkreten Maßnahmen die Artenvielfalt zu erhalten beziehungsweise zu fördern. Dabei stellte sie fest, dass auch in der Vergangenheit schon viele Schritte in diesem Bereich unternommen, jedoch nicht immer festgehalten wurden. Deshalb wies Bettina Ballmann auf die Wichtigkeit des Gemeindesyndikats Sicona hin, das einerseits die Gemeinde berät und bei Fragen zur Seite steht und andererseits mit unterschiedlichen Aktivitäten die Einwohner sensibilisiert. Abschließend erhofft sich Rätin Bettina Ballmann, dass die vorgesehenen Aktionspläne künftig mit Leben gefüllt und in die Realität umgesetzt werden. Sie würde sich über eine jährliche Bilanzierung der umgesetzten Maßnahmen freuen.

Im Namen der LSAP Fraktion begrüßt Rat und Präsident der Kommission für Chancengleichheit, Angelo Lourenço, dass die Resolution, die die Gemeinde Roeser zum "sicheren Ort für Frauen" erklärt, vom Gemeinderat einstimmig verabschiedet wurde. Diese Resolution ist das Ergebnis einer Initiative der PES-Fraktion im Europäischen Ausschuss der Regionen. Darüber hinaus ist diese Erklärung auch eine Folge der verschiedenen Maßnahmen und gezielten Aktionen, die in den letzten Jahren zur Förderung der Gleichstellung, der Solidarität und des Zusammenlebens in unserer Gemeinde unternommen wurden. Wir möchten daran erinnern, dass die Gleichstellung von Frauen und Männern ein Grundrecht der Europäischen Union ist, das tatsächlich durch die Verträge und die Charta der Grundrechte garantiert werden sollte, aber leider ist dies nicht immer die Realität. Aus diesem Grund erfordert der Kampf gegen geschlechtsspezifische Gewalt eine gemeinsame Verantwortung, bei der auf allen Ebenen, sei es auf nationaler oder lokaler Ebene, zusätzliche Anstrengungen unternommen werden müssen. Das Ziel der Beseitigung von Gewalt gegen Frauen muss von uns allen getragen werden, um eine echte Gleichstellung der Geschlechter zu fördern. Noch im letzten Jahr mussten 31% der Frauen in Europa in ihrem Leben körperliche Gewalt erdulden und 5% der Frauen in der EU wurden vergewaltigt. Jede Woche verlieren etwa 50 Frauen in der EU ihr Leben aufgrund von körperlicher Gewalt, die hauptsächlich von Männern ausgeübt wird, und 43% der Frauen müssen eine Form von psychischer Gewalt durch ihren Partner erleiden. Diese Zahlen sind mit Vorsicht zu interpretieren, da sie nicht alle tatsächlich begangenen, sondern nur die gemeldeten Fälle von häuslicher Gewalt darstellen. Man muss sich auch bewusst sein, dass die Zuwanderung von Menschen, die oft von weit herkommen, neue Themen und Probleme mit sich bringt, die wir in Luxemburg in dieser Form und in diesem Ausmaß noch nicht kennen. Ich zähle hier nur die Frühehe, die Zwangsheirat, die Beschneidung von Frauen auf, Praktiken, die in verschiedenen Ländern der Welt kulturell bestimmt sind und hier in Luxemburg bisher kein großes Problem darstellten. Es steht fest, dass wir, je multikultureller wir werden, umso mehr Sensibilisierungs- und Bildungsarbeit in diesen Bereichen bei diesen Menschen in Luxemburg leisten müssen.

Rätin Sandra Carelli fügte in diesem Zusammenhang hinzu, dass die Schule eine wichtige Rolle bei der Förderung der tatsächlichen Gleichstellung der Geschlechter spielt. Es ist wichtig, dass Jugendliche schon in jungen Jahren durch Aktivitäten und Präsentationen verstehen, wie Stereotypen und Diskriminierungen ihr eigenes Leben und das Leben anderer beeinflussen können.